Thüringer Küchensenf

In einem kleinen Ort in Thüringen liegt eine der vier letzten traditionell arbeitenden Senfmühlen Deutschlands. Erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt, befindet sich die Mühle seit 1732 im Besitz der Familie Morgenroth. Senfmüller Friedrich Morgenroth gehört der 8. Generation an. Mit seinem Sohn Ulf bereitet sich bereits ein Nachfolger auf die Übernahme der Traditionsbewahrung vor. Die alte Senfmüllerei wurde nach der Wende von Friedrich Morgenroth und seiner Familie mit viel Engagement wieder zum Leben erweckt. Dazu benötigte er die alte Technik und feine alte Rezepte um Senf von höchster Qualität herstellen zu können. Die Technik war vorhanden und die Rezepte entdeckte Friedrich Morgenroth beim Durchstöbern alter Akten.
Das Geheimnis des Thüringer Küchensenfs liegt in der Geschwindigkeit der Mahlsteine, die sich in Kleinhettstedt mit nur 55 U/min drehen. Dadurch bleibt das Senföl erhalten, während es in industriellen Anlagen bei über 3000 U/min heiß wird und der Senf deutlich an Aroma und Geschmack verliert.

Für den Thüringer Küchensenf werden gelber Senf (Sinapis alba), brauner Senf (Brassica juncea) und schwarzer Senf (Brassica nigra) vermahlen, wobei letzterer für die pikante Schärfe verantwortlich ist. Seine Senfsaat bezieht Friedrich Morgenroth direkt aus Thüringen und nicht, wie sonst üblich, aus Kanada oder den USA.
Der Thüringer Küchensenf ist ein durch und durch mit der Tradition und der Region verwurzeltes Produkt. Er besitzt eine mittlere Schärfe und ein volles Aroma.